Hotel Castell im Engadin
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Hotel Castell im Engadin

Dank seiner exponierten Stelle auf einer traumhaften Aussichtsterrasse oberhalb von Zuoz im Engadin, kann man bereits von weitem das gewaltige Hotel Castell erblicken. Von der Ortsstraße führt eine kurvige und schmale Straße den Berg hinauf. Das 1913 vom Schweizer Architekten Nicolaus Hartmann erbaute Haus wurde über die Jahrzehnte etappenweise renoviert, wobei immer viel Wert auf die heute noch sichtbare Ausgewogenheit zwischen Alt und Neu gelegt wurde.

Kunsthotel Castell in Zuoz im Engadin

Das Hotel Castell bietet moderne Zimmer in einem reduzierten Design, die vom international stark beachteten Architekturbüro UN Studio aus Amsterdam sowie vom lokalen Architekten Hans-Jörg Ruch aus St. Moritz gestaltet wurden.

Der Architekt Hans-Jörg Ruch aus St. Moritz gestaltete einen Teil der Zimmer des Hotel Castell
Der Architekt Hans-Jörg Ruch aus St. Moritz gestaltete einen Teil der Zimmer des Hotel Castell

Bei unserem Redaktionsbesuch im Hotel Castell (Juli 2020) logierten wir in einem vom Stararchitekten Ben van Berkel gestalteten Zimmer. Van Berkel führt mit Caroline Bos in Amsterdam das bereits erwähnte Architekturbüro UNStudio.

Von Stararchitekten Ben van Berkel gestaltetes Zimmer.
Von Stararchitekten Ben van Berkel gestaltetes Zimmer.

Küche und Restaurant

Der historische Speisesaal mit seiner mächtigen Stuckdecke ist groß, hell und freundlich. Hier bittet der Küchenchef Helmut Leitner zu Tisch. Er versteht seine Küche als authentische, saisonale Küche mit mediterranen und internationalen Einflüssen. Der Küchenchef setzt auf gehobene, aber nicht abgehobene Küche. Die Gerichte werden jeden Abend ideenreich à-la-carte kreiert. Die Speisen sind produktorientiert zusammengestellt. Der Charakter des Hauptproduktes steht im Vordergrund. Die Küche ist nach Meinung unserer Redaktion eine der Hauptattraktionen des Hotels, zumal auch das Personal von ausgesuchter Freundlichkeit ist und tatsächlich Zeit für ein kleines Gespräch über die Küche und die Region hat. Das zeichnet gute Hotels aus.

Die umfangreiche Weinkarte mit über 120 ausgewählten Provenienzen bietet Bekanntes, aber auch Newcomer, darunter auch viele preiswerte Trouvaillen. Die Restaurantleiterin Gianna Sorosina unterstützt gerne bei der Auswahl.

Das reichhaltige und regional geprägte Frühstücksbuffet wird im Restaurant, in Buffetform aufgetischt. Herzallerliebst werden Marmelade, Honig, Obst, Kompott und Joghurt in kleine Gläschen portioniert. Sicherlich ist das ein großer Mehraufwand in ungewöhnlichen Zeiten (Juli 2020), aber es ist auch wirklich schön anzuschauen.

Die legendäre Roten Bar, gestaltet von der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist und der Architektin Gabrielle Hächler
Die legendäre Rote Bar, gestaltet von der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist und der Architektin Gabrielle Hächler

Die Rote Bar von Pipilotti Rist

Für kunst- und kulturinteressierte Gäste ist das Hotel eine wahre Fundgrube. Angefangen mit der mittlerweile legendären Roten Bar, gestaltet von der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist und der Architektin Gabrielle Hächler, interagiert die knallrote Installation auf kontrastreiche Art mit den unveränderten Räumen aus der Gründerzeit und konterkariert die altehrwürdigen Bar-Lounge sowie das Restaurant mit seiner üppigen Stuckdecke. Von der Bar aus betritt man die aus Lärchenholz gefertigte Sonnenterrasse des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata. Sie funktioniert als Verbindung zum Felsenbad mit seinem «Reflecting Pool» – eine weitere Installation des Japaners, die nur einen kleinen Fußmarsch entfernt liegt.

Bar-Lounge mit Zugang zur Roten Bar
Bar-Lounge mit Zugang zur Roten Bar

Kunst und Kultur im Hotel Castell

Das Hotel Castell zeigt sehr viel Kunst. Die Werke wurden dem Hotel von Hauptaktionär Ruedi Bechtler als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Man findet im ganzen Haus Werke renommierten Künstler Werke folgender Künstler aus der Sammlung von Ruedi Bechtler sind im Hotel Castell zu besichtigen: Roman Signer, Peter Fischli und David Weiss, Tadashi Kawamata, Pipilotti Rist und Gabrielle Hächler (Rote Bar), Ross Sinclaire, Thomas Hirschhorn, Carsten Höller, Martin Kippenberger, James Turrell, David Shrigley, Chantal Michel, Mickry Drei, Lawrence Weiner, Irene Hug, Teres Wydler, Martin Senn, Wade Guyton, Nic Hess, Mai-Thu Perret, Takaaki Izumi, Simon Starling, Hugo Suter, Christine Streuli, Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger, Markus Schaub, Ruedi Bechtler, Gabriel Orozco, Angela Buloch, Jason Rhoades, Erwin Wurm, Tobias Madison, Nicolas Party.

Kunstinstallation von Carsten Höller
Kunstinstallation von Carsten Höller

Beim Betrachten der Bilder, Skulpturen und Werke kann man sich leicht in Zeit und Raum verlieren. Die im Hotel ausgestellten Werke erheben Anspruch an einen professionellen Umgang mit der Thematik Kunst. Sie fördern das Gespräch über die Kunst bei den Gästen und schaffen ein unverwechselbares Ambiente.

Skyspace von James Turrell
Skyspace von James Turrell

Die in und ums Haus anzutreffenden Kunstwerke und Installationen von zahlreichen Künstlern von Weltrang, aber auch von jungen, vielversprechenden Talenten, sind in der Schweizer Hotellerie einzigartig und verleihen dem Castell einen zusätzliche unverwechselbaren Charme. Jeden Donnerstag um 17 Uhr findet eine Kunstführung mit der Hoteldirektion, Irene oder Martin Müller,  statt. Anmelden kann man sich bis 14 Uhr am jeweiligen Donnerstag an der Rezeption.

Hamam von den Stararchiteken UN Studio

Ein besonderes Highlight ist das Hamam im Untergeschoß. Das von UN Studio entwickelte Konzept zeigt alle klassischen Elementen des orientalischen Badekults. Stilecht bekommt man vor Eintritt ein Pestemal (Hamantuch), die Kese (Seife), die Hamam Tasi (Wasserschale) und einen Peelinghandschuh. Wer die Räumlichkeiten betritt sollte unbedingt vorher die Anleitung für die verschiedenen Stationen lesen. Danach steht einer kleinen Reise in den Orient nichts mehr im Wege. Es empfiehlt sich, einfach nur ausspannen und Kraft zu tanken.

Sehr empfehlenswert. Der Hamam-Bereich im Hotel Castell
Kunstinstallation von Carsten Höller

Der große zentrale Raum des traditionellen Hamams mit seinen angegliederten, beleuchteten Nischen wird im Hamam des Hotels Castell eigenständig und zeitgenössisch interpretiert. Die spirituelle Raumatmosphäre wird getragen von einer ausgeklügelten Lichtarchitektur. Entlang an halbtransparenten Raumschleiern ergießt sich eine besondere Lichtstimmung in den Zentralbereich. Dieser Lichthof ist als „Sunken Plaza“ zu verstehen– ein Ort, der durch fließend ineinandergreifende Bewegungs- und Ruhezonen Intimität bietet. Im diffusen Licht des Goldbads (Sicaclik) kann man, umspült von warmem Wasser, seine Gedanken schweifen lassen. Achtung, der Knopf für die Whirlpool-Funktion des Goldbads ist gut versteckt.

Die vorbereitenden (Sogukluk) und abschließenden (Camekan/ Ruheraum) Aufenthaltsorte sind als Schwellenräume gestaltet – Übergangsbereiche, die zwischen einer äußeren Welt der Urlaubsaktivitäten und einer inneren Welt, der konzentrierten körperlichen und seelischen Reinigung, vermitteln.

Das Felsenbad von Tadashi Kawamata mit «Reflecting Pool»,umgeben von einer Holzplattform.
Das Felsenbad von Tadashi Kawamata mit «Reflecting Pool»,umgeben von einer Holzplattform.

Das Felsenbad mit Außensauna

Das Felsenbad von Tadashi Kawamata – ein «Reflecting Pool» umgeben von einer Holzplattform – bildet mit seiner kleinen finnischen Sauna unter freiem Himmel eine Ergänzung zum eher nach innen gerichteten Hamam. Die Sauna lässt sich exklusiv mieten. Dort kann man sehr gut alleine oder in kleiner Gesellschaft  –  inmitten einer wunderbaren Naturkulisse – entspannen.

Sonnenterrasse mit kinderfreundlicher Hotelwiese.
Sonnenterrasse mit kinderfreundlicher Hotelwiese.

Kino, Musik, Theater und Film

Das Castell besitzt ein eigenes kleines Kino mit 30 Plätzen, direkt neben dem Hamam. Das Programm wird von Walter Ruggle, Trigon Film, gestaltet. Jeden Freitag und/oder Samstag um 21.00 Uhr wird ein Film gezeigt. Gelegentlich finden Musik-Events im Hotel Castell statt. Zu Gast waren Größen wie: Corinne Curschellas, Fritz Hauser, Vera Kaa, Max Lässer, Roland van Straaten, „Die geholten Stühle“.

2012 wurde der Film „Der Teufel von Mailand“ nach dem gleichnamigen Roman des Schweizer Autors Martin Suter gedreht. Das Hotel Castell war der Hauptdrehort.

Golf im Hotel Castell

Der im Juni 2003 eröffnete 18-Loch Golfplatz Zuoz-Madulain liegt nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt. Für  Hotelgäste gibt es eine Green Fee-Ermäßigung

Flughafen

Der regionale Flughafen Samedan ist ca. 12 Kilometer vom Hotel entfernt.


Der Aufenthalt wurde vom Hotel unterstützt und hatte keinen Einfluss auf unsere journalistische Unabhängigkeit.

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