Vinotorium Oberkircher Winzer. Bildquelle: Oberkircher Winzer Christopher Arnoldi
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Architekturroute im Schwarzwald

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Sie sind eines der zentralen Wahrzeichen der Ferienregion Schwarzwald: die stattlichen Schwarzwaldhöfe, die sich idyllisch in das Auf und Ab der Landschaft einfügen. Doch neben diesen Höfen gibt es in der Ferienregion auch viel hochkarätige moderne Architektur, die sich von historischen Bauweisen, Stilen und Materialien inspirieren lässt, Altes modernisiert, Neues schafft und ebenfalls als typisch für den Schwarzwald gelten kann. Die vom Verein Bauwerk Schwarzwald in Zusammenarbeit mit der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) neu initiierte Architekturroute stellt beispielhaft gutes regionales Bauen im Schwarzwald vor und macht das Zusammenspiel von Tradition und Moderne für Besucher erlebbar.

Eine Jury aus Planern, Architekten, Tourismus- und Kulturexperten hat im Sommer 2022 die 168 eingereichten Objekte im Schwarzwald (Neubauten, Erweiterungen und Bauen im Bestand ab Baujahr 2001) begutachtet und bewertet: unter anderem nach zeitgemäßer Architektur für Landschaft und Siedlungsstruktur, Konstruktions- und Ausführungsqualität, energetischer Effizienz und ökologischen Aspekten. 95 Objekte wurden als „Bauwerk Schwarzwald“ ausgezeichnet und werden nun in sechs Themenrouten vorgestellt: „Alte Gebäude modernisiert“, „Neues Bauen im Schwarzwald“, „Hotels und mehr – Bauen für Gäste und Besucher“, „Heutige Nutzung von Schwarzwaldhöfen“, „Bauen mit Holz“ und „Öffentliche Gebäude im Schwarzwald“.

Zu den Bauten gehören neben Privathäusern auch Museen, Ferienhäuser, Hotels, Gasthöfe und Kirchen. „Die charakteristische Baukultur im Schwarzwald zu erhalten und zeitgemäß fortzuschreiben, ist das Ziel des 2020 gegründeten Vereins Bauwerk Schwarzwald“, erklärt die Vorsitzende Dr. Diana Wiedemann, selbst freie Architektin und Energieberaterin für Baudenkmale. „Mit den ausgewählten, beispielhaften Objekten der Architekturroute wollen wir zeigen, wie gutes und vorbildliches regionales Bauen im Schwarzwald gelingen kann und das öffentliche Bewusstsein für dieses herausragende kulturelle Erbe schärfen.“ Die 95 Gebäude der Architekturroute „sind über die gesamte Ferienregion verteilt und repräsentieren die Bandbreite der Schwarzwälder Baukultur zwischen Tradition und Moderne“, so STG-Geschäftsführer Hansjörg Mair. „Damit sind sie Anlaufpunkt, Urlaubs- oder Ausflugsziel für Gäste und Einheimische oder Inspirationsquelle für Neu- oder Umbauten.“ Weitere Gebäude, die den Kriterien entsprechen, können laufend für die Aufnahme in die Architekturroute vorgeschlagen werden.

Vinotorium Oberkircher Winzer. Bildquelle: Oberkircher Winzer Christopher Arnoldi
Vinotorium Oberkircher Winzer. Bildquelle: Oberkircher Winzer Christopher Arnoldi

Vinotorium der Oberkircher Winzer

Das Vinotorium der Oberkircher Winzer, das 2017 rund acht Meter unter der Erde entstand, ist kein klassischer Gewölbekeller, sondern ein Raum, der die Weine der Winzer für die Gäste erlebbar macht. Dies wurde architektonisch umgesetzt: Mit Lehmwänden, die das Terroir der Region zum Ausdruck bringen. Mit einer Gewölbedecke aus über 50 Eichenholzlamellen, die allein durch das Material einen Bezug zum Barriqueausbau herstellen. Mit einem Relief an der Stirnwand des Raumes, das den Bodenquerschnitt vom Granit bis zur Humusschicht zeigt, in der die Reben wurzeln.
www.oberkircher-winzer.de

Nationalparkzentrum Ruhestein, Baiersbronn. Bildquelle: Nationalpark Schwarzwald Daniel Mueller
Nationalparkzentrum Ruhestein, Baiersbronn. Bildquelle: Nationalpark Schwarzwald Daniel Mueller

Das Nationalparkzentrum Ruhestein in Baiersbronn

Schon rein äußerlich beeindruckt das Nationalparkzentrum Ruhestein in Baiersbronn, das 2020 fertiggestellt sein soll und fast ausschließlich aus heimischen Hölzern gebaut wird, durch seine außergewöhnliche Form und Gestaltung: Wie mehrere übereinander gelagerte und ineinander verschränkte Baumstämme eines Sturmwurfs schieben sich die einzelnen Baukörper in den Wald. Für den Bau sollte kein lebender Baum zu viel aus dem gewachsenen Altbestand weichen müssen. Vielmehr ging es bei der Umsetzung von Anfang an darum, den Wald und den Nationalpark selbst möglichst wirkungsvoll in Szene zu setzen. In der Dauerausstellung geht es um die natürliche Waldentwicklung, um Naturschutz, ja um die Natur selbst. www.nationalpark-schwarzwald.de

Ellbachseeblick, Baiersbronn. Bildquelle: Baiersbronn Touristik Max Günter
Ellbachseeblick, Baiersbronn. Bildquelle: Baiersbronn Touristik Max Günter

Aussichtsplattform Ellbachseeblick bei Baiersbronn

Die 33 Meter lange Aussichtsplattform „Ellbachseeblick“ bei Baiersbronn bietet einen lohnenden Blick über den eiszeitlichen Ellbachsee und die Waldberge des Nordschwarzwaldes. Die Plattform aus heimischer Douglasie ragt fast freischwebend ins Tal und wurde 2013 errichtet. www.nationalparkregion-schwarzwald.de

Rainhof Scheune, Kirchzarten. Bildquelle: Rainhof Hotel GmbH
Rainhof Scheune, Kirchzarten. Bildquelle: Rainhof Hotel GmbH

Rainhof-Scheune in Kirchzarten-Burg

Die Rainhofscheune in Kirchzarten-Burg wurde Mitte des 19. Jahrhunderts noch ohne maschinell hergestellte Nägel und Schrauben errichtet: ein Massivbau mit gemauerten Außenwänden und Steilgiebeln, Werksteingewänden und hölzernem Innenfachwerk. Das Erdgeschoss war quergeteilt und in Abschnitte mit unterschiedlicher Nutzung unterteilt: mehrere Viehställe mit Futtergängen, eine hohe Tenne hinter dem großen Tor, vermutlich Schuppen und Pferdestall hinter den beiden niedrigen Toren. Im Obergeschoss befanden sich eine Reihe einfacher Gesindezimmer und ein Heulager. Die über 2000 Quadratmeter große, denkmalgeschützte Scheune des Rainhofes wurde ab 2008 behutsam saniert, wobei möglichst viel der alten Bausubstanz erhalten blieb. Heute befindet sich im Erdgeschoss eine Gastronomie mit Terrasse und Gartenwirtschaft, eine Marktscheune mit regionalen Produkten sowie ein Buchladen, in dessen Nebenraum regelmäßig kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Darüber entstand ein Hotel mit 16 Zimmern und einem Wellnessbereich mit Dampfbad und Sauna. www.rainhof-scheune.de

Lippenhof, Unterkirnach. Bildquelle: Martin Granacher
Lippenhof, Unterkirnach. Bildquelle: Martin Granacher

Ferienwohnung im Lippenhof in Unterkirnach

Der denkmalgeschützte Lippenhof der Familie Neininger in Unterkirnach auf über 900 Metern Höhe verbindet Tradition und Moderne: In die Tenne wurde eine schöne Ferienwohnung mit großen Glaselementen eingebaut, die den Blick auf das historische Gebälk freigibt. www.lippenhof-unterkirnach.com

Goldene Krone, St. Märgen. Bildquelle: LandFrauenWirtschaft eG
Goldene Krone, St. Märgen. Bildquelle: LandFrauenWirtschaft eG

Café Goldene Krone in St. Märgen

Das 1753 erbaute Klostergasthaus und spätere Grandhotel „Goldene Krone“ in St. Märgen wurde nach jahrelangem Leerstand und Verfall durch bürgerschaftliches Engagement vor dem Abriss gerettet und aufwendig restauriert. Teil des Konzepts war neben der Rettung des kulturhistorisch bedeutsamen Gebäudes auch die Belebung der Ortsmitte. Heute ist das Café „Goldene Krone“ mit seiner ausgezeichneten „Landfrauenküche“ nicht nur ein bundesweit beachtetes Sozialprojekt, sondern dank familienfreundlicher Teilzeitarbeitsplätze für Frauen im ländlichen Raum auch ein besonderer Genießertipp! www.cafe-goldene-krone.de

derWaldfrieden, Todtnau. Bildquelle: Werkgruppe Lahr
derWaldfrieden, Todtnau. Bildquelle: Werkgruppe Lahr

Naturparkhotel „derWaldfrieden“ in Todtnau

In Todtnau-Herrenschwand, hoch oben im Südschwarzwald, liegt auf einem Hochplateau „derWaldfrieden Naturparkhotel“ mit seinem 2013 erbauten „Spa-Haus“ mit herrlichem Ausblick. Schon von außen zeigt sich die Verbundenheit zum Schwarzwald, regionale Tradition und raffinierte Moderne sind architektonisch gekonnt miteinander verbunden. Dieser Gedanke der regionalen Verankerung und Nachhaltigkeit spiegelt sich auch kulinarisch wider: Irmgard Hupfer, ihr Sohn Volker und dessen Frau Dorothee sind nicht nur Schwarzwälder Gastgeber aus Leidenschaft, sondern auch Gründungsmitglieder der Naturparkwirte und des Naturparkhotels: Als solche setzen sie konsequent auf regionale Produkte. www.derwaldfrieden.de

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