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Rote Felsen und eine schwindelerregende Flussrunde: Page in Arizona hat es in sich

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Auf der Suche nach einem zentral gelegenen und gleichzeitig absolut angesagten Ausgangspunkt für die Entdeckung zahlreicher Attraktionen in Arizona landet man schnell in der relativ jungen Stadt Page. Sie wurde erst 1957 gegründet und liegt in unmittelbarer Nähe des Lake Powell.


Autor: Werner Menzel, werner-menzel.de


Der See ist auch gleichzeitig der eigentliche „Grund“ für die Gründung der Stadt: Die Wurzeln gehen auf ein heute noch zu besichtigendes Camp der Staudamm Bauarbeiter zurück, die den Colorado-River hier aufstauten.

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Damit haben wir auch schon gleich die ersten Sehenswürdigkeiten der Region genannt: Der Glen Canyon Damm liegt, ebenso wie der damit entstandene Lake Powell, in der Glen Canyon National Recreation Area. In dieser Region wird man übrigens an der Geschichte und Gegenwart der Navajo Indianer nicht vorbeikommen: Sie sind nach wie vor ein bestimmendes Element der Region. Unter anderem betreiben sie eine weitere besondere Sehenswürdigkeit in unmittelbarer Nähe. Die Antelope Canyons bieten ein herausragendes Farbenspiel, das sich je nach Sonneneinstrahlung mehrmals täglich ändert.

Rote Felsen als Besuchermagnet

Die Antelope Canyons, von denen der Upper und der Lower Canyon die Bekanntesten sind, zählen zu den so genannten Slot Canyons, die bei und nach starken Regenfällen vollständig geflutet werden und dann nicht begehbar sind. Vor einem Besuch hier ist also auf jeden Fall ein Blick auf die Wettervorhersage sinnvoll, denn auch heute sind immer wieder Todesopfer zu beklagen. Für geführte Touren ist eine frühzeitige Anmeldung erforderlich, da gerade die Mittagszeiten schnell ausgebucht sind. Der Grund: Nur dann treten bei senkrechter Sonneneinstrahlung die herrlichen „Beams“ auf, die aus Staub und Sandpartikeln tolle Lichtkegel entstehen lassen.

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Die Alternative im nowhere

Als Alternative zu den oft überlaufenen Canyons wird ein Geheimtipp gehandelt, den auch wir genutzt haben: Der Canyon X am Highway 98 liegt im Navajo Reservat und wird lediglich mit einem handgemalten Pappschild angekündigt. Eigentlich also kein Grund, diese Straße ins Nirgendwo einzuschlagen und am Mile Point 308 zu halten. Dann aber kommt der Besuch des Canyon X und alles wird anders: Nirgendwo haben wir so nah und eindrucksvoll Fotos der Slots machen könne, wie hier. Wer dann noch ein paar Dollar mehr für eine „Fotografen-Tour“ investiert, ist mit maximal fünf Gleichgesinnten ohne Touristengedränge im Canyon unterwegs – einfach gigantisch!

Foto: werner-menzel.de
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Entspannen direkt am Lake Powell

Für eine andere Sicht auf den Canyon kommen wir jetzt zurück an den Lake Powell. Hier haben wir als „Homebase“ für ein paar Tage das Lake Powell Resorts and Marinas gewählt. Direkt am Ufer des Sees gelegen hat man von den Zimmern im Obergeschoß einen tollen Blick über den See auf die gegenüberliegende Gebirgskette und erlebt phantastische Sonnenspiele am Morgen oder spät abends. Das wäre schon allein Grund genug für einen Stop in diesem Hotel, aber da geht noch mehr. Die acht Restaurants und Lounges bieten Abwechslung genug auch für längere Aufenthalte und die angeschlossene Marina ist Ausgangspunkt für verschiedene Erkundungstouren – unter anderem auch in die vom See aus befahrbaren Arme in den Antelope Canyons.

Foto: werner-menzel.de
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Eine Runde Colorado

Nur wenige Kilometer vom Ressort entfernt erreichen wir eine weitere Sehenswürdigkeit der Region, die als unbedingtes must do auf jeder Liste eines Arizona-Besuchers steht. Am Horseshoe Bend macht der mächtige Colorado River eine Kehrtwende und präsentiert sich vom Overlook aus in beeindruckender Hufeisenform. Die angesagteste Zeit für einen Besuch ist die Stunde vor dem Sonnenuntergang, die aber auch entsprechend frequentiert ist. Parkplätze sind hier leider Mangelware und daher ist ein längerer Fußweg oft die einzige Alternative. Die Schlucht selbst ist mit keinem Geländer abgesichert und wer ein Foto der kompletten Flussschleife schießen möchte, sollte mutig und schwindelfrei sein. Immerhin geht es am besten Foto-Hotspot rund 1.000 Fuß senkrecht in die Tiefe. Dafür zahlt man hier allerdings auch keinen Eintritt.

Foto: Lake Powell Resort
Foto: Lake Powell Resort

Einblicke in amerikanische Ingenieurskunst

Auf dem Weg zurück ins Hotel bleibt noch Zeit für eine weitere Attraktion, die Eingangs schon erwähnt wurde. Der Glen Canyon Damm lässt sich von drei bequem erreichbaren Parkplätzen aus erkunden. Die beste Option ist der Platz am Visitor Center, von wo aus Führungen im Damm, der Besuch einer Aussichtsplattform und der Blick durch ein riesiges Panoramafenster möglich sind. Achtung: Die Sicherheitsvorkehrungen sind hier besonders hoch und es empfiehlt sich, nur das Nötigste mit ins Center zu nehmen. Gleich neben dem 216 Meter hohen Damm entstand die Glen Canyon Brigde, die auch heute noch als zweithöchste Stahlbogenbrücke der USA gilt. Der Bau war nötig, um einen 200 Kilometer langen Umweg von einer auf die andere Seite des Colorado River zu verhindern.

Weitere Informationen
www.cityofpage.org (Stadt Page/Arizona)
www.lakepowell.com (Resort and Marinas)
www.antelopecanyon-x.com (Alternative zu Antelope Canyons)
www.nps.gov/glca/planyourvisit/guidedtours (Glen Canyon Damm)

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